Klasse 8.1 übernimmt Patenschaft für den Fürstenauer Graben

Das Leben meistern ohne DrogenProjektwoche im 8. Jahrgang
5. Oktober 2009
Das Steinzeitprojekt der Klasse 5/4
27. Oktober 2009

Politischer Unterricht vor der Haustür der IGS Fürstenau
 
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Alles begann 2008 Ende der 6. Klasse mit dem Projekt „Bachuntersuchung“ am Busparkplatz der IGS, das Herr Dipl.- Ing. Wolfgang Rötker mit Schülerinnen und Schülern gestaltete. Mit großem Interesse ließen sich alle Beteiligten über die eiszeitliche Entstehungsgeschichte des Gewässers informieren, prüften die Ufer- und Bachbeschaffenheit, bestimmten Temperatur von Luft und Wasser, untersuchten die Wasserqualität (O2, PH-Wert, Leitfähigkeit) und richteten dann ihr Augenmerk auf die Lebewesen am und im Wasser.
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Im Abschlussgespräch mit Herrn Rötker erklärte sich die Klasse bereit, in Zukunft auch Verantwortung zu übernehmen und Bach und Ufer des Fürstenauer Grabens im Bereich der IGS vom Müll zu befreien.
Mit Berichten zur Entstehungsgeschichte dieses Gewässers, Zeichnungen besonderer Bachlaufabschnitte, Fotos der jeweiligen Projektphasen, der Untersuchungen am Bach und im Labor, wurde der erlebnisreiche Tag zu einer gelungenen Lernerfahrung.
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Kurze Zeit später erfolgte durch den Bauhof der Stadt Fürstenau eine Reinigung des Fürstenauer Grabens bis auf das befestigte Bachbett. Den Lebewesen wurde dadurch jegliche Überlebensgrundlage genommen. War das pfleglicher Umgang mit Gewässern? Naturnaher Gewässerschutz?
Bach12Die Klasse 6.1 und ihre Lehrer nahmen diese Maßnahme mit Entrüstung auf und schickten Herrn Stadtdirektor Selter, der Dienstherr der Bauhofangestellten ist, einen Brief mit einer Einladung zu einem Gespräch in der Schule.
Etwa ein Jahr später, kurz vor den Sommerferien 2009, fand das Gespräch mit Herrn Selter und der nun schon Klasse 7.1 statt. Zunächst betrachtete der Stadtdirektor die Dokumentation zur Bachuntersuchung, stellte den Kindern Fragen, ließ sich die Ergebnisse erläutern. Dabei erstaunte ihn die Existenz so vieler Lebewesen. Die Schülerinnen und Schüler zeigten große Präsenz.
In der anschließenden Diskussion, die die Klassenlehrerin C. Priebe-Beumler moderierte, ging es zunächst um die Enttäuschung einer solch radikalen Reinigung des Bachbettes und um die versiegelte Uferbefestigung. Herr Selter informierte die Schüler und Schülerinnen über die Notwendigkeit des Hochwasserschutz in der Gemeinde, räumte aber ein, dass man die Reinigung auch anders gestalten könne. Obwohl sich Herr Selter bemühte, viele Fragen zu beantworten, konnte nicht in allen Punkten eine befriedigende Lösungen gefunden werden. In einer zu Protokoll gegebenen Entscheidung einigten sich beide Seiten so, dass die zukünftige Klasse 8.1 den Bachlauf vor der Schule in Absprache mit Bauhofangestellten reinigen werde und dabei die Bedingungen des Hochwasserschutzes beachte, damit Lebewesen und Pflanzen erhalten bleiben und sich weiter entwickeln können.
Diese Entwicklung des Projektes erinnerte die Klasse einerseits an ihr Versprechen , das sie Herrn Rötker gegeben hatte, andererseits lernte sie in der realen Situation, dass Veräderungen nur in kleinen Schritten
vorangebracht werden und die Alltagspolitik von Kompromissen lebt. Die Umwelt schützen heißt Verantwortung für die Natur zu übernehmen, sich selber einbringen und handeln.


Als die Herbstreinigung des Baches durch den Bauhof der Samtgemeinde anstand , meldete sich wie besprochen ein Angestellter bei Frau Priebe-Beumler. Bei einer Begehung des Bachgeländes wurden die Rahmenbedingungen einer Säuberung erörtert.

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Ausgerüstet mit Gartenwerkzeugen und Eimern sammelten alle die naturfremden Materialien wie Flaschen, Scherben, Dosen, Getränkepäckchen, Plastiktüten usw. und entsorgten sie in den entsprechenden Müllcontainern. Kompostierbare Materialien wie Äste, alte Blätter, Schlamm und Planzenteile schleppten Schülerinnen und Schüler eimerweise zu der verabredeten Sammelstelle, sodass die Brückendurchlässe bei Hochwasser nicht verstopfen.
Zum Schluss ein Appell an alle „Nutzer“ dieses Bachabschnittes:
 

Werft den Müll in die dort angebrachten Müllgefäße!