Schüler:innen der IGS Fürstenau schlüpfen in Rolle von Staaten

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Harte Verhandlungen auf der internationalen Bühne der Weltpolitik (Fotos: Jürgen Sander).

von Nicole Klostermann (Bersenbrücker Kreisblatt)

Weltpolitik ist gar nicht so einfach

Über Güter verhandeln, Militäreinsätze planen oder Verträge abschließen: Hauptmann Wernsing gab den Schülerinnen und Schülern wichtige Tipps, um die richtigen Entscheidungen zu finden und die nötigen Diskussionen anzustoßen (Foto: Nicole Klostermann).

 

Einmal Regierungschef, Umweltminister, bei Greenpeace oder der Weltbank sein -genau das durften Schülerinnen und Schüler der IGS Fürstenau beim Planspiel Pol&iS. Aber Diplomatie und Weltpolitik sind eben gar nicht so einfach, wie sich zeigte.
Vier Tage lang simulierten Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrganges der IGS Fürstenau die ganz große Weltpolitik. In den Räumen des Canisiushauses nahmen die Jugendlichen am Planspiel Pol&iS der Bundeswehr teil und beschäftigten sich dabei mit Politik und internationaler Sicherheit.
Das Simulationsspiel bringt den Schülerinnen und Schülern auf spielerische und praxisnahe Weise Weltpolitik näher. Dabei übernehmen sie unterschiedliche Rollen: Als Staatsminister, Regierungschefs oder Umweltminister der verschiedenen Länder galt es, die eigenen Interessen durchzusetzen. Dass dabei die Weltbank oder Greenpeace auch noch ein Wörtchen mitreden wollten, stellte die jungen Weltpolitikerinnen und Weltpolitiker vor so manches unerwartete Problem.
Unter der Leitung der Jungoffiziere Jan-Hendrik Wernsing und Martin Wiemann der Bundeswehr arbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst in die ihnen zugeteilten Regionen ein. Ob Südamerika, Japan, die USA, Afrika oder Europa, so manchem wurde erst da richtig deutlich, wie unterschiedlich die Bedürfnisse der verschiedenen Gebiete sein können.

Probleme aus allen Teilen der Welt

Dazu kommen Probleme aus anderen Teilen der Welt. Ob ein Parasit das Trinkwasser von Brasilien bedroht, Russland aufrüstet oder in China Unruhen drohen: Es gilt zu verhandeln, Gelder zu investieren und bilaterale Verträge zu schließen – oder im Zweifel auch das Militär zu mobilisieren. Wenn Indien mit den USA über Energie verhandelt oder China in Südamerika Agrargüter einkauft, ist das schon kompliziert genug. Wenn aber Amnesty International und die internationale Presse auch noch ein Wörtchen mitreden wollen, ist bei den Schülerinnen und Schülern jede Menge Verhandlungsgeschick gefragt.
So lernen die Jugendlichen, wie der Handel zwischen den Ländern funktioniert und was es bedeutet, wenn reine Diplomatie nicht mehr ausreicht. An realen Beispielen erklären die Hauptleute Wernsing und Wiemann den Schülerinnen und Schülern immer wieder, welche Auswirkungen politische Entscheidungen haben können und dass die einfachste Lösung nicht immer die richtige ist. Und im Zeichen von Ukrainekrieg, Klimawandel und Globalisierung sind diese Themen heute aktueller denn je.
Es wurde präsentiert, diskutiert und entschieden. Und gerade als die Schülerinnen und Schüler dachten, sie hätten alle Herausforderungen gelöst, lag das nächste Problem auf dem Tisch;
wie im richtigen Leben eben. Denn Weltpolitik schläft nicht.