Georg Büchners Drama „Woyzeck“ ist für die Abiturjahrgänge 2024 und 2025 als Pflichtlektüre im Fach Deutsch festgeschrieben. Diesen Umstand nutzten die Schüler:innen des 12. Jahrgangs zusammen mit einem 13er-Grundkurs der IGS Fürstenau und besuchten am 06.12.2023 das Wolfgang-Borchert-Theater in Münster, um die dortige Inszenierung von „Woyzeck“ als Schultheater zu erleben.
Die moderne Aufführung war ein voller Erfolg und hat die Schüler:innen sehr beeindruckt, aber auch in Teilen irritiert, was allerdings auch mit der durchaus provokanten Thematik des Dramas zusammenhängt: Das Stück handelt von einem einfachen Soldaten namens Woyzeck, der von seinem Vorgesetzten und anderen Menschen in seiner Umgebung unterdrückt wird. Auch die Aspekte von gezeigter Armut, Ausbeutung und menschlichen Abgründen spielen hier eine große Rolle und sollen die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Mitte des 19. Jahrhunderts kritisieren.
Die Schüler:innen waren von der Darstellung der Charaktere und der Atmosphäre des Stücks beeindruckt. Die Schauspieler:innen haben eine eindrucksvolle Leistung gezeigt und das Publikum in ihren Bann gezogen, wobei einige Schüler:innen und Schüler durchaus darüber verwirrt waren, dass die Rolle des Woyzecks mit einer Frau besetzt war.
Die Inszenierung war aufgrund des Bühnenbilds sehr greifbar und aussagekräftig, wodurch es alle Anwesenden zum Nachdenken angeregt hat, was durch lebhafte Diskussionen auf der Rückfahrt und in den anschließenden Kursstunden spürbar wurde. Vor allem die Kulisse, die mit ihren auf der Bühne verteilten Rampen immer wieder die unterschiedlichen menschlichen Rangordnungen dargestellt und mit akustischen Signalen für „Weckrufe“ gesorgt hat, bleibt in Erinnerung.
Insgesamt war die Theaterfahrt des 12. Jahrgangs der IGS Fürstenau ins Borchert-Theater Münster zur Inszenierung von Woyzeck ein echtes Erlebnis, da es den Schüler:innen eine unvergessliche Erfahrung und ein kurzes Eintauchen in die Welt des Theaters geboten hat.
Fazit der begleitenden Lehrkräfte: „Wir fahren bald wieder ins Borchert-Theater nach Münster!“
