Bundesagentur für Arbeit informiert
19. Januar 2021
Anmeldung für die 11. Klasse (Einführungs-Phase) an der IGS Fürstenau für die Schülerinnen und Schüler anderer Schulen
25. Januar 2021

Los geht es: Bei der virtuellen Lauf-Challenge schnüren die Schüler der IGS Fürstenau gerne die Sportschuhe (Foto: Jan Ackmann).

von Jürgen Ackmann (Bersenbrücker Kreisblatt)

Herausforderung mit jeder Menge Spaß per Smartphone-App an der IGS Fürstenau

Josefine Müller und Laura Aßmann (von links), zwei laufbegeisterte Schülerinnen aus der Klasse 6.5 (Foto: Jan Ackmann).

Die IGS Fürstenau macht sportlich mobil – trotz Corona. Das klappt wunderbar, und zwar dank einer App, die Schüler und Lehrer auf ihre Smartphones laden können. Damit dokumentieren sie, wo und wie lange sie gejoggt sind, mit dem Skateboard unterwegs waren oder einfach nur einen Spaziergang gemacht haben. Verbunden ist die Aktion mit Wettbewerben. Manch einer hat sich so zum Kilometerfresser entwickelt.

Die Idee zu dem Projekt stammt von Felix Reisch, Referendar an der IGS für Englisch und Sport. Trotz Homeschoolings wollte er zunächst seine Klasse 6.5 zum Sport motivieren und dachte dabei daran, dies mittels der Smartphone-App „Running“ von Adidas zu tun. Nachdem er das Einverständnis von Schule und Eltern eingeholt hatte, ging es los, dann schon nicht mehr nur für die 6.5, sondern wegen der bestechenden Idee für alle Jahrgänge. Die Resonanz auf die freiwillige Lauf-Challenge war gut. Allerorten sind nun Schüler und auch Lehrer unterwegs, um Kilometer zu erlaufen.

Ab in die Toskana

Die Ziele sind beeindruckend: So steht beispielsweise für den elften Jahrgang die Laufstrecke von Fürstenau zum Badeort Marina di Massa in der Toskana als gemeinsame Herausforderung auf dem Programm. 1250 Kilometer immerhin, die normalerweise im Rahmen der Oberstufenfahrt per Bus absolviert worden wären. Die 6.5 von Felix Reisch wiederum will gemeinsam die Strecke von Fürstenau nach Berlin schaffen: 425 Kilometer. Die hat sie längst geschafft. Nun geht es von der Hauptstadt nach München zur Allianz-Arena: 560 Kilometer. Alle wachsen mit ihren Aufgaben – so wie die anderen Jahrgänge auch, die sich nach Erreichen ihrer Ziele gerne auch mal mit virtuellen Schokotorten belohnen.
Seinen Schülern erklärt der Referendar das Ganze via Padlet – einer digitalen Pinnwand, auf der Texte, Bilder, Videos oder Sprachaufnahmen hinterlegt werden können. „Es spielt dabei keine Rolle, ob ihr joggen geht oder einen schnellen Spaziergang macht. Ihr dürft auch gerne Inliner, Skateboard und so weiter fahren. Wichtig ist nur, dass in der App trotzdem ,Laufen‘ ausgewählt ist, da eure Aktivität sonst nicht in der Gruppe aufgezeichnet wird. Wenn wir alle an einem Strang ziehen und jeder sich beteiligt, bin ich sicher, dass wir das gemeinsame Ziel erreichen werden. Ich mache natürlich auch mit.“ Natürlich könnten die Schüler das Padlet auch nutzen, um Fotos aus der Natur während der Läufe zu posten oder die schönsten Strecken zu zeigen.
Die Jungen und Mädchen können zum einen die Gesamtleistung ihrer Klasse einsehen, aber auch die anderer Klassen. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich innerhalb eines Rankings mit den Mitschülern zu vergleichen. Auch die Lehrkräfte haben eine gemeinsame Gruppe in der App. Derzeit sind dort 28 Mitglieder des Kollegiums unterwegs. „Mal schauen, ob ihr mit unseren Leistungen mithalten könnt, liebe Schülerinnen und Schüler“, heißt es herausfordernd in einer Ankündigung.
Bis zum 19. Januar 2021 standen immerhin schon 490 Kilometer zu Buche; ein passables Ergebnis, aber noch ausbaufähig. Inzwischen verspürt auch Schulleiter Jürgen Sander einen gewissen Laufdruck. „Ich bin angemeldet und bin gefordert. Leider steht der Kilometerzähler noch auf null, aber ich bin dran!“, verkündet er mit einem virtuellen Augenzwinkern.
Zu denen, die die Lauf-Challenge bereits angenommen haben, gehören die Brüder Ole und Felix Haverkamp aus Fürstenau. Beide gehen unterschiedlich vor. „Ich nutze das Fahrrad und bin bis jetzt 103 Kilometer gefahren“, erzählt Ole aus der 5.3. Er war unter anderem bei seinen Großeltern im Merzener Ortsteil Plaggenschale. Sein älterer Bruder Felix aus der Klasse 6.4 fährt am liebsten Roller und holt sich so seine Kilometer. Wie er betont, sei er aber auch gerne zu Fuß unterwegs und lasse die App laufen.

Sporttest in Kenia

Maja Rakers, ebenfalls 6.4, hat bereits 18 Kilometer erlaufen. Sie findet die Aktion gut. Ihre Schwester Nele, Klasse 8.1, die schon 28 Kilometer auf der App hat, berichtet, dass sie jeden zweiten Tag laufen würde und auch mehr das Fahrrad benutze. „Ich denke, dass so mehr Mitschüler sich bewegen und rausgehen“, sagt sie.
Felix Reisch würde es freuen, zumal er weiß, dass es grundsätzlich in Deutschland sportlichen Handlungsbedarf gibt. Er hat 2019 in Kenia einen Sporttest mit 166 Schülern dort durchgeführt und die Resultate mit den Ergebnissen an zwei deutschen Schulen mit 170 Kindern verglichen. Das zusammengefasste Fazit: Besonders bei der Kraftausdauer und bei koordinativen Anforderungen schnitten die kenianischen Schüler in allen Altersgruppen besser ab. Aber zumindest die IGS holt Kilometer um Kilometer auf.